Gut drei Monate nach dem ersten Treffen unserer Arbeitsgruppe fand am Donnerstag, den 23. Oktober 2014, das zweite interprofessionelle Treffen der AG Skills Lab in den Räumlichkeiten der Fachhochschule (FH) Bielefeld statt. Die Veranstaltung wurde durch ein Grußwort von Frau Prof. Dr. Klemme eröffnet, die als Studiengangsleitung des Bachelorstudiengangs „Berufliche Bildung Therapie“ an der FH Bielefeld tätig ist und als Physiotherapeutin sowie Berufspädagogin die Arbeit der AG sehr begrüßt und unterstützt. Aktuell freuen wir uns über 36 interessierte Mitglieder, von denen 12 den Weg nach Bielefeld angetreten haben.
Organisationsform
Als erster Tagungspunkt wurde die zukünftige Organisationsform der AG sowie eine mögliche Anbindung an einen bestehenden Verband erörtert. Zur Diskussion standen sowohl der relativ neue Verband „VAST“ als auch die „AG Lehrer“ des ZVK. Eine Einigung konnte vorerst jedoch nicht erzielt werden, da sich die Identifikation von möglichen Anknüpfungspunkten als schwierig herausstellte. In der Diskussion einigte sich die AG auf einen Zusammenschluss als Verband, der als nicht eingetragener Verein mit einer Satzung festgehalten wird. Die Satzung wird derzeit verschriftlicht, juristisch geprüft und bei der nächsten Veranstaltung 2015 vorgestellt.
Weiterhin diskutierten alle anwesenden Teilnehmer, anhand von Leitfragen, die inhaltliche Ausgestaltung der Arbeit im Verband. Dabei sind wir zu folgenden Ergebnissen gelangt: das Leitmotiv ist die Entwicklung eines einheitlichen Verständnisses des Skills-Lab-Konzeptes, sowie der interprofessionelle Austausch, welcher mit Hilfe der gemeinsamen Arbeit im Verband gefördert wird. Wesentlicher Aspekt, welcher das Leitbild prägen soll, ist der Beitrag zur Entwicklung beruflicher Handlungskompetenz durch theoretisch-konzeptionelle und didaktisch-methodische Ausarbeitungen. Die Teilnehmer sind sich einig, dass dies als eine notwendige Reaktion auf die aktuellen Entwicklungen in der Gesellschaft sowie dem Gesundheitssystem verstanden werden darf. Die Lehrenden berichten von einem Handlungsbedarf in der Lehre, dem sie durch ihr Engagement im Verband begegnen möchten. Aktive Teilnehmer und Adressaten der Verbandsarbeit sind demnach u. a. Lehrende in Theorie und Praxis, welche sich an den verschiedenen Bildungseinrichtungen der Berufsfachschulen, der Hochschulen als auch den Einrichtungen des Gesundheitswesens verorten. Die Zusammenarbeit im Verband soll durch Gleichberechtigung und Interprofessionalität geprägt sein. Inhaltliche Erarbeitungen sowie der fachliche Austausch erfolgen gemeinsam bzw. delegativ und werden durch regelmäßige Treffen gesichert.
Über die erarbeiteten Kernpunkte, die die Verbandsarbeit prägen und inhaltlich ausgestalten sollen, erfolgte ein Versuch der Namensfindung. Hierbei wurde vor allem deutlich, dass der „dritte Lernort“ kein eindeutiger Begriff ist, da dieser bereits unterschiedlich besetzt ist. Auch die Formulierungen „Training und Transfer“ und „Theorie-Praxis-Transfer“ bzw. „Praxis-Theorie-Transfer“ wurden kritisch diskutiert. Über diese Auseinandersetzung wurde deutlich, dass sich die inhaltlichen Ausarbeitungen im Verband zunächst auf das Skills-Lab-Konzept beziehen sollen, so dass folgender Name am geeignetsten schien:
„Interprofessioneller Verband zur Integration und Förderung des Skills-Lab-Konzeptes in den Gesundheitsberufen“ (VIFSG)
Neben dem offiziellen Namen und einem Leitbild benötigten wir für den Verband feste Ansprechpartner in Form eines Vorstands. Die anwesenden Teilnehmer haben abgestimmt und Karsten Keller als 1. Vorsitzender ernannt. Den Sitz des 2. Vorsitzenden nimmt Tim Herzig ein.
Das Skills Lab in Bielefeld
Zur Verschnaufpause zwischen all der Theorie, wurde es den Teilnehmern ermöglicht, das Skills Lab der FH Bielefeld zu besichtigen. Frau Kortekamp der FH Bielefeld führte die Teilnehmer der Fachtagung durch die beiden Räume und stellte eine medizinische Demopuppe vor, die häufig für Simulationen genutzt wird. Das Skills Lab wird hier ausschließlich durch den dualen Bachelorstudiengang in der Gesundheits- und Krankenpflege belegt. Da die Räume nicht mit einer verspiegelten Scheibe ausgestattet sind, werden die Einheiten per Video aufgezeichnet oder durch Anwesende im Raum direkt begleitet. Auch in diesem Skills Lab wurde der große Material- und Personalaufwand verdeutlicht. Personell wird hier zurzeit eine wissenschaftliche Mitarbeiterin mit einer halben Stelle eingesetzt, die durch vier studentischen Hilfskräften unterstützt wird. Die konzeptionelle Arbeit befindet sich derzeit im Umbruch, daher sind Simulationseinheiten für die Studierenden derzeit freiwillig.
Es geht los: Die ersten Arbeitsdefinitionen…
Eine erste inhaltliche Erarbeitung erfolgt nun durch die Erstellung von Arbeitsdefinitionen für den Verband in Kleingruppen. Die anwesenden Teilnehmer haben sich je nach Interesse den drei Säulen des Skills-Lab-Konzeptes „Simulationspatienten“, „räumliche Ausstattung“ und „Methode im Skills Lab“ zugeordnet. Es erfolgt ein gruppeninterner Austausch durch den eine Arbeitsdefinition gefunden werden soll. Hierfür wurde einschlägige Literatur vorgestellt, die zur Orientierung dienen soll. Folgende Gruppen haben sich anschließend dabei gebildet:
- Skills Lab als Räumlichkeit (Tim): Lothar, Sandrina
- Skills-Lab-Methode (Annika): Dieter, Esther, Christine, Marianne, Dorothe
- Simulationspatienten (Karsten): Sabine, Marcel
Die Kleingruppen werden ihre Ergebnisse bei der kommenden Fachtagung in 2015 vorstellen und gemeinsam mit der gesamten Gruppe diskutieren. Bis dahin wünschen wir den Kleingruppen ein gutes Gelingen, allen Mitgliedern eine besinnliche Adventszeit und wir freuen uns auf ein nächstes Treffen im kommenden Jahr!