2012-2014 wurden erstmals die Modellstudiengänge in den Gesundheitsfachberufen evaluiert. Ausschnitte dieser Evaluation spiegeln die Effektivität und Wichtigkeit von didaktisch systematisierten sowie kompetenzförderlichen Lehr-/Lernangeboten wider, so Darmann-Finck und Muths (2016/2017) in ihrem Beitrag der Zeitschrift ‚Therapie Lernen‘ (7).
Neben den professions- und lerntheoretischen Ansätzen, wie der Professionalisierungstheorie nach Oevermann (1996), der Theorie des impliziten Wissens (Neuweg, 2000) und des Expertenkulturansatzes, werden deren Bezüge zum ‚arbeitsbezogenen Lernen‘ aufgezeigt. Innerhalb dessen lassen sich die folgenden Kriterien für lern- und kompetenzförderliche Arbeitsumgebungen beschreiben:
- vollständige Handlung
- Handlungsspielraum
- Problem- und Komplexitätserfahrung
- soziale Unterstützung
- individuelle Entwicklung
- Entwicklung von Professionalität
- Reflexivität
Diese Kriterien werden konkret mit dem Angebot im Skills Lab in Verbindung gebracht. Weiter wird das Angebot im Skills Lab nach dem Verständnis der Autorinnen und in Anlehnung an die Formen arbeitsbezogenen Lernens nach Dehnbostel (2007) zum ‚arbeitsorientierten Lernen‘ gezählt. ‚Arbeitsorientiertes Lernen‘ grenzt sich zum ‚arbeitsgebundenen Lernen‘ und ‚arbeitsverbundenen Lernen‘ durch verschiedene Aspekte ab. Während das ‚arbeitsgebundene Lernen‘ Lernprozesse in Arbeitsprozesse integriert und ‚arbeitsverbundenes Lernen‘ Lernprozesse durch Aufarbeitung von Arbeitsprozessen beinhaltet, werden beim ‚arbeitsorientiertem Lernen‘ Arbeitsabläufe zu Lernzwecken simuliert (vgl. Darmann-Finck & Muths, 2016/2017, 7ff.; Dehnbostel, 2007, 45ff.).
(entnommen aus und in Anlehnung an: Darmann-Finck & Muths, 2016/2017, 8f.; Dehnbostel, 2007, 45ff.)
Im Skills Lab liegen bezogen auf die Kriterien und die Lernform des ‚arbeitsorientierten Lernens‘ ‚die Potenziale […] in der strukturierten, systematischen Aneignung von Skills und [es, d. Verf.] ist insbesondere für sehr invasive[n] berufliche[n] Handlungssituationen und in der Arbeit mit besonders vulnerablen Personengruppen geeignet um manuelle, mentale und psychische Sicherheit in den Handlungsabläufen und den eigenen Interaktionsanteilen zu gewinnen und gleichzeitig die Patienten vor unerfahrenem Handeln zu schützen‘ (Darmann-Finck & Muth, 2016/2017, 11).
Der gesamte Artikel von Ingrid Darmann-Finck und Sabine Muths ist unter dem Titel ‚Lernen im Prozess der Arbeit – Theorie-Praxis-Verknüpfung in der hochschulischen Erstausbildung‘ in der Zeitschrift ‚Therapie Lernen‘ Heft 2016/2017 (ISSN 2195-058X) zu finden.