Die sechste Fachtagung des VIFSG mit dem thematischen Schwerpunkt „Methodische Gestaltungsmöglichkeiten und didaktische Verortung des Skills-Lab-Konzeptes in den Gesundheitsberufen“ lockte am Freitag, den 23.06.2017, 44 Interessierte Teilnehmer in die Fachhochschule Bielefeld.
Nach der internen Umstellung des Konzepts des VIFSG konnte mit der sechsten Fachtagung die erste Veranstaltung in diesem Format durchgeführt werden. Durch Referenten aus den unterschiedlichen Gesundheitsberufen und auch verschiedenen Bildungs- und Forschungseinrichtungen, wurde ein facettenreiches Programm zusammengestellt, welches es ermöglichte das Skills-Lab-Konzept aus mehreren Blickwinkeln zu diskutieren. Aufgrund des Unwetters und der daraus resultierenden Schwierigkeiten in der Anreise mussten leider zwei der geplanten Vorträge ausfallen, die jedoch durch einen kurzen Einstiegsvortrag und Zeiten für Diskussionen genutzt wurden.
Frau Prof. Dr. Beate Klemme der Fachhochschule Bielefeld eröffnete die Veranstaltung durch ihren Beitrag zur curricularen Einbettung in die Ausbildung unter besonderer Berücksichtigung der Entwicklung von Clinical-Reasoning-Kompetenz. An den Beitrag schloss sich eine rege Diskussion um die curriculare Einbettung, welche sich im Laufe des Tages immer wieder auftat. Hier scheint es noch einen großen theoretischen Entwicklungsgbedarf zu geben.
Die interprofessionelle Lernstation im Skills Lab wurde von Frau Dr. rer. medic. Christiane Luderer des Instituts für Gesundheits- und Pflegewissenschaften der Martin-Luther-Universität Halle Wittenberg in Form eines Erfahrungsberichtes vorgestellt. Das von der Robert-Bosch-Stiftung geförderte Projekt „GReTL 2.0“ Gesundheitsberufe im reflexiven und transformativen Lernen, fand unter den Teilnehmern großen Anklang und führte zu einer inhaltsreichen Diskussion zur interprofessionellen Lehre und zum gegenseitigen Berufsverständnis der Professionen.
Inhaltlich anknüpfend konnte der Referent Danny Paulicke, welcher der Fachtagung per Skype zugeschaltet wurde. Mit seinen Kollegen Dr. K. Helbig, J. Voigt, Dr. D. Stoevesandt und Dr. P. Jahn arbeitet er an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg im Dorothea Erxleben Lernzentrum Halle (DELH) am Projekt „Future Care Lab“ im Rahmen des Forschungsprojektes FORMAT (Forschungsbasierte Entwicklung von multimodalen Bildungsangeboten zur Sicherung der Gesundheitsversorgung von alten Menschen mit Demenz, Tumorerkrankungen oder Herzinsuffizienz in Sachsen-Anhalt). Die didaktische Integration von Zukunftstechnologien im Skills-Lab wurde äußerst dezidiert und auch kritisch beleuchtet und Integrationsmöglichkeiten in Weiterbildungssettings für die Gesundheitsberufe sowie für pflegende Angehörige diskutiert.
Abschließend stellte Frau Luise Hoffmann ihr Konzept zur pflegerischen Beratung bei Diabetes mellitus Typ I vor. Ihr Konzept ist im Rahmen ihrer Bachelorarbeit entstanden und ermöglichte einen Einblick in die konkrete Umsetzung einer Lerneinheit im Skills-Lab.
Eine gemeinsame fachliche und themenübergreifende Diskussion aller Teilnehmer in Bezug auf die Einsatzmöglichkeiten und Grenzen im Einsatz des Skills-Lab-Konzepts konnten den Tag gelingend abrunden.