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Das Skills-Lab-Konzept sowie das simulationsbasierte Lernen in der beruflichen Bildung der Gesundheitsberufe gewinnen an Bedeutung und erfahren einen zunehmend verbindlichen Charakter für die Lehrgestaltung. So wurde in der Pflege erstmals 2017 der Ersatz eines klinisch-praktischen Ausbildungsanteils durch simulationsbasiertes Lernen verankert. Im Hebammenwesen wiederum gilt es seit 2020 die Examensgeburt als Teil der praktischen staatlichen Prüfung im Skills Lab durchzuführen. Weiter werden für das Medizinstudium im aktuellen Referentenentwurf des Bundesministeriums für Gesundheit in der Verordnung zur Neuregelung der ärztlichen Ausbildung, der Simulationsunterricht als Unterrichtsveranstaltung sowie der Einsatz von Simulationspersonen explizit benannt und im Format einer OSCE-Prüfung vorgeschrieben. Auch in den Therapieberufen ergeben sich Möglichkeiten, Vorgaben zur Umsetzung simulationsbasierten Lernens und zur Institutionalisierung von Skills Labs als neuen Lernort bzw. neues Handlungsfeld im Zuge der derzeit geplanten Neuauflagen der Ausbildungs- und Prüfungsverordnungen zu treffen.
Im Fokus der Fachtagung am 7. Oktober 2022 zu dem Thema »Prüfen im Skills Lab«, stehen fachdidaktische, fachwissenschaftliche sowie bildungswissenschaftliche Konzepte zum Prüfen im Skills Lab. Diese werden aus theoretischer, empirischer oder praxisorientierter Perspektive beleuchtet.
Themenschwerpunkte
- Erfahrungsberichte und Best-Practice-Beispiele möglicher Prüfungsformate im Skills Lab
- Bewertungskriterien für kompetenzorientierte Prüfungen im Skills Lab
- Rahmenbedingungen und Modalitäten für Prüfungssituationen im Skills Lab
Die Fachtagung ermöglicht, Praxisbeispiele aus Schulen und Hochschulen zum Prüfen im Skills Lab vorzustellen, zu diskutieren und gemeinsam Meilen- sowie Stolpersteine zu identifizieren. Damit richtet sich die Fachtagung an alle interessierten Akteure in den Gesundheitsberufen im nationalen und internationalen Raum, die sich mit Fragen zur Ausbildungsgestaltung beschäftigen und sowohl in der theoretischen als auch in der praktischen Lehre in den Berufsfachschulen, Hochschulen und Gesundheitseinrichtungen tätig sind.
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Programm
9.00 Uhr | Treffen und Anmeldung » Magistrale der FH Bielefeld
9.30 Uhr | Begrüßung
Tim Herzig, 1. Vorsitzende des VIFSG e.V.
9.45 Uhr | Keynote
Kompetenzorientiertes Prüfen – eine Einführung
Prof. Dr. med. Annette Nauerth (FH Bielefeld, Fachbereich Gesundheit)
10.30 Uhr | Vortragsreihe I
Globalskala vs. Checkliste – Die Krux von vermeintlicher Objektivität bei der Wahl von Bewertungskriterien für simulationsbasierte Prüfungen im Skills-Lab
Tim Peters (AG Allgemein- und Familienmedizin, Medizinische Fakultät OWL)
Haben Sie heute schon Ihre haptische Schwelle geprüft? – Propädeutikum zur aktiven Tastsinnesleistung (PakT) in Aus- und Weiterbildung der Gesundheitsfachberufe [geplant]
Claudia Winkelmann (Alice-Salomon-Hochschule Berlin, Deutsche Stiftung für Manuelle Medizin Berlin) Martin Grunwald (Universität Leipzig) Lothar Beyer (Deutsche Stiftung für Manuelle Medizin Berlin)
12.00 Uhr | Mittagsimbiss
13.00 Uhr | Parallel laufende Vortragsreihen und Workshops
Vortragsreihe II » Raum B300
Einsatz von Prüfungspatient/-innen in den praktischen Prüfungen in der Neurologie – Ein Erfahrungsbericht aus dem Bachelorstudiengang Physiotherapie an der Hochschule für Gesundheit Bochum
Dörte Zietz, Ariane Demirci & Marietta Handgraaf (Hochschule für Gesundheit Bochum)
OSCE als summative Prüfung – Fallstricke und (digitale) Lösungen
Elvira Pippel, Sophie Reichert & René Heider (Evangelische Hochschule Dresden)
Ist anders richtig auch falsch? Vom Handlungsschema zum OSCE Protokoll
Anna Christine Steinacker, Christine Loewenhardt & Daniela Herchet (Hochschule Fulda)
Vortragsreihe III » Raum F332
Performanzprüfungen im Bachelorstudiengang „Angewandte Hebammenwissenschaft“: Modul „Einblick in Wochenbett und Kreißsaal“
Karin Teschke, Andrea Hermelingmeier & Annette Bernloehr (FH Bielefeld, Fachbereich Gesundheit)
Hybride Simulation als staatliche praktische Abschlussprüfung im Hebammenstudium – Anforderungen im intraprofessionellen Diskurs
Hannah Buschmann (Hochschule für Gesundheit Bochum)
Prüfen im Skillslab an der Evangelischen Hochschule Berlin
Sven Lück (Evangelische Hochschule Berlin) Daniel Mauter (Evangelische Hochschule Berlin)
Workshop I (maximal 15 Teilnehmer*innen) » Raum B347
Beurteilungsinstrumente bei Performanzprüfungen
Ariane Rolf, Deborah Damkröger & Änne-Dörte Latteck (FH Bielefeld, Fachbereich Gesundheit)
Workshop II (maximal 12 Teilnehmer*innen) » Raum F335
Wie bereite ich eine klinisch-praktische Prüfung vor?!
Anne-Cathrin Ost & Daisy Rotzoll (Skills und Simulationszentrum LernKlinik Leipzig, Medizinische Fakultät Universität Leipzig)
15.15 Uhr | Stehcafé und offenes Forum
Ausblick und Perspektiven kompetenzorientierten Prüfens im Skills Lab
ab 16.30 Uhr | Mitgliederversammlung des VIFSG » Raum F332
Vortragsreihe I
Globalskala vs. Checkliste – Die Krux von vermeintlicher Objektivität bei der Wahl von Bewertungskriterien für simulationsbasierte Prüfungen im Skills-Lab
Tim Peters (AG Allgemein- und Familienmedizin, Medizinische Fakultät OWL)
Die immer größer werdende Bedeutung von simulationsbasierter Lehre in den verschiedenen Gesundheitsberufen geht inzwischen auch konsequent einher mit der Implementation von Prüfungen im Skills-Lab. So wird beispielsweise die Examensgeburt bei der Ausbildung von Hebammen künftig durch eine Simulationsprüfung ersetzt, die letzte Staatsexamensprüfung in der Medizin wird voraussichtlich eine bundesweit durchgeführte OSCE-Prüfung enthalten und auch in der Pflege werden immer häufiger Prüfungen im Skills-Lab angeboten. Mit Blick auf die Miller-Pyramide (Miller 1990) und auf die Forderungen des constructive alignments (Biggs 2014) ist es nur folgerichtig, simulationsbasierte Lehre auch simulationsbasiert zu prüfen und in einer kontrollierten, vergleichbaren Umgebung zu schauen, ob die Lernenden in der Lage sind, die gewünschten Kompetenzen abzurufen („Shows how“).
Sei es in der konkreten Umsetzung eine Performanzprüfung oder ein OSCE – die Frage nach den Bewertungskriterien und dem Vorgang der Bewertung sind sowohl prüfungstheoretisch, rechtlich als auch didaktisch durchaus umstritten (Khan et al. 2013; Schlegel 2018). Gerade da simulationsbasierte Prüfungen im Skills-Lab für viele Institutionen immer noch eine Neuerung darstellen und im Vergleich zu anderen Formaten vergleichsweise aufwändig sind, ist es für die langfristige Akzeptanz von großer Bedeutung, Prüfungskriterien zu wählen, die testtheoretisch sauber und transparent sind.
Der avisierte Vortrag möchte anhand von ausgewählten Beispielen verschiedene Umsetzungen der beiden großen Bewertungsformate Checkliste und Globalskala präsentieren sowie ihre Vor- und Nachteile diskutieren. Dabei soll am Ende nicht „die eine Lösung“ stehen, sondern für variable Bewertungsformate geworben werden, die je nach Lernzielen und Kompetenzbereichen angepasst werden und die Vorteile beider Welten zusammenführen können.
Haben Sie heute schon Ihre haptische Schwelle geprüft? – Propädeutikum zur aktiven Tastsinnesleistung (PakT) in Aus– und Weiterbildung der Gesundheitsfachberufe
Claudia Winkelmann (ASH Berlin, Deutsche Stiftung für Manuelle Medizin Berlin)
Martin Grunwald (Universität Leipzig)
Lothar Beyer (Deutsche Stiftung für Manuelle Medizin Berlin)
Einleitung und Problemstellung: Speziell in Pflege-, Therapie- und Hebammenberufen ist Palpieren eine Basiskompetenz, um Klient:innen zu versorgen. Zahlreiche, auch mit Bundesmitteln geförderte Projekte zur digitalen Transformation zeigen, Palpieren zur Diagnostik und Therapie ist ausgesprochen praktisch und nach außen gerichtet und verlangt hands-on-Fertigkeiten. Haptisches Explorieren informiert über das Tastsinnessystem zur physischen Konstitution der äußeren Umwelt. Untersuchungen zeigen starke interindividuelle Schwankungen der haptischen Schwelle. Daher sind ähnlich Seh- oder Hörtests in anderen Berufen valide Tests der aktiven Tastsinnesleistung vor und während der Ausbildung sowie Weiterbildung (z. B. Manuelle Therapie und Medizin) unabdingbar. Es existieren valide Schwellentests, die höchstens punktuell in Skills Labs verfügbar sind. Einschlägige Ausbildungs- und Prüfungsordnungen sowie Curricula beinhalten kaum Tests- und Trainings zu aktiven Tastsinnesleistungen.
Methode: Literaturgestützt wurde untersucht, welche didaktischen Aspekte vorbereitend oder ausbildungsbegleitend zu berücksichtigen sind. Vorgestellt wird ein auf dieser Basis entwickeltes Propädeutikum zur aktiven Tastsinnesleistung (PakT), das valide Haptik-Test- und Trainingssets nutzt.
Ergebnisse: PakT berücksichtigt die derzeitige Gesetzgebung und greift nicht in langjährig erprobte Curricula ein. Die Kompetenzbereiche sind überschneidend, wobei Methodenkompetenz dominiert. Durch die Formate Selbststudium, peer teaching und blended learning und Ausleihoptionen der Haptik-Test- und Trainingssysteme über Skills Labs werden handlungsübergreifende Kompetenzen entwickelt. Voraussetzungen sind intrinsische Motivation und geringer Workload. Individuelle Lernfortschritte begründen die Sitzungsanzahl. Da Aufmerksamkeits- und Konzentrationsleistungen abnehmen, ist ein zeitlicher Umfang von 60 bis maximal 90 Minuten pro Sitzung empfohlen, was berufsalltägliche Bedingungen widerspiegelt. Die objektive Verbesserung haptischer Explorationsergebnisse zielt auf eine konkrete Handlungssituation sowie kritische Ergebnisreflexion und –evaluation. Damit ist vorstellbar, Haptik-Tests in kompetenzbasierte Prüfungsformate der Ausbildung in den Gesundheitsfachberufen einzubeziehen.
Schlussfolgerungen und Ausblick: Aktive Tastsinnesleistungen sollten zur qualitätsgesicherten Klient:innenversorgung im Kontext der Aus- und Weiterbildung in den Gesundheitsfachberufen optimiert werden durch Prüfen der haptischen Schwelle als Startparameter und Einschlusskriterium (Eignung), standardisiertes Trainieren aktiver Wahrnehmungsfähigkeit, Integrieren von Vorbereitungs- und/ oder Begleitveranstaltungen zur haptischen Exploration in bestehende Angebote.
Vortragsreihe II
Einsatz von Prüfungspatient*innen in den praktischen Prüfungen in der Neurologie – Ein Erfahrungsbericht aus dem Bachelorstudiengang Physiotherapie an der Hochschule für Gesundheit Bochum
Dörte Zietz, Ariane Demirci & Marietta Handgraaf (Hochschule für Gesundheit Bochum)
Der Einsatz von Simulationen in Skills-Labs beinhaltet auch die Durchführung von standardisierten Prüfformaten in praktischen Prüfungen. Diese Simulationsformate gestalten sich von der Verwendung von Rollenbeschreibungen mit studentischen Proband*innen oder Schauspielpatient*innen bis hin zum Einsatz von realen Patient*innen. Im Bachelorstudiengang Physiotherapie sind im Studienverlauf mehrere praktische Prüfungen vorgesehen, bei denen die Prüflinge anhand einer Fallbeschreibung mit studentischen Probanden*innen geprüft werden.
In einem neurologischen Setting stellt diese praktische Prüfung eine besondere Herausforderung dar, da es für die Studierenden fast unmöglich ist, eine realistische Simulation von neurologischen Symptomen über 15 Minuten aufrechtzuerhalten. Daher wird für diese Prüfung seit ca. zehn Jahren auf einen festen Pool von Patient*innen mit neurologischen Erkrankungen zurückgegriffen. Da die Patient*innen dem Studienbereich bekannt sind, können die Prüfungsaufgaben an deren Beschwerdebilder ausgerichtet und somit eine Standardisierung der Prüfung vorgenommen werden. Die Studierenden erhalten Informationen über „ihre*n“ Prüfungspatient*in und die Prüfungsaufgabe, auf die sie sich vorbereiten. Der Prüfungsinhalt ist entweder eine Bewegungsanalyse mit anschließender hypothesengeleiteter Untersuchung oder eine Behandlungssequenz auf Grundlage von Befundergebnissen und einem vorgegebenen, patientenspezifischen Therapieziel. Im Anschluss findet ein Reflexionsgespräch statt, das ebenfalls Teil der Prüfungsleistung ist, an dem der*die Patient*in jedoch nicht teilnimmt. Diese Art der Durchführung weist verschiedene Vor- und Nachteile für Studierende, Prüfer*innen und Patient*innen auf, die aus unterschiedlichen Perspektiven im Rahmen eines Beitrags erörtert werden.
OSCE als summative Prüfung –Fallstricke und (digitale) Lösungen
Elvira Pippel, Sophie Reichert & René Heider (Evangelische Hochschule Dresden)
Einleitung: Der Erfahrungsbericht erläutert die didaktische Planung und Durchführung eines OSCE mittels Constructive Alignment im 1. Semester im Studiengang Pflege (Bachelor) an der Evangelischen Hochschule Dresden (ehs).
Methode: Im Wintersemester 21/22fand die erste OSCE Prüfung an der ehs statt. Mit dem Bestehen der Prüfungsleistung weisen die Studierenden ihre klinisch-praktischen Kompetenzen für das folgende Praxissemester nach, Zulassungsvoraussetzung ist das Bestehen des OSCE.
Ergebnisse: Studierende nahmen an der Prüfung teil. 100 Stunden Lehre im Simulationslabor waren Bestandteil des Moduls. Durchlaufen wurden 8 Prozedurstationen, davon 2 Stationen mit Simulationspersonen. Alle Studierenden bestanden die Prüfung, niemand davon hatte vorher eine OSCE Prüfung erlebt. 9 Studierende nahmen an einer schriftlichen Evaluation teil, die Einschätzung fällt insgesamt positiv aus. 9 Studierende stimmen voll und ganz (n=7) bzw. überwiegend zu (n=2), dass die Aufgaben in den Praxisalltag transferiert werden können. Die Studierenden und Prüferinnen empfanden die Prüfung als fair.
Diskussion: Ein OSCE ist geeignet, um pflegerische Kompetenzen zu prüfen. Der personelle und zeitliche Aufwand sind hoch. Entscheidend ist die Gewährleistung der Objektivität der Prüfenden, dafür ist ein standardisiertes Training nötig. Checklistenmüssen um K.O.-Kriterien ergänzt werden. Konsequent überprüft werden müssen die Inhalte von Lehre und Prüfung. Zu diskutieren ist das fehlende unmittelbare Feedback. Künftig wird der OSCE mittels SimCapture (Laerdal Medical), einem Audio-Video-Debriefingsystem, durchgeführt.
Ist anders richtig auch falsch? Vom Handlungsschema zum OSCE Protokoll
Anna Christine Steinacker, Christine Loewenhardt & Daniela Herchet (Hochschule Fulda)
Seit vielen Jahren führen wir an der Hochschule Fulda praktische Prüfungen im OSCE Format durch. In den ersten Jahren wurden sehr aufwendige Prüfungsprotokolle konzipiert und erstellt, die ein möglichst strukturiertes und objektives Vorgehen ermöglichen sollten. Widererwartend haben die Studierenden teilweise niedrige Punktzahlen erreicht, obwohl die Prüfung subjektiv von den Prüfer*innen als ‚gut‘ empfunden wurde. Das Hauptproblem schien zu sein, dass die Protokolle wenig Spielraum für verschiedene – aber durchaus richtige – Vorgehensweisen lassen. So kam es in Feedbackgesprächen zu Beschwerden seitens der Studierenden mit folgenden Argumenten „in meiner Praxiseinrichtung wird es laut Hausstandard aber so und so gemacht!“ oder „Im Lehrbuch XY steht diese Vorgehensweise anders!“
Nach der Prüfung gab es also zwei Optionen, entweder werden die Protokolle offener oder die Vorbereitung der Studierenden muss vereinheitlicht werden. Da der ausdrückliche Sinn der OSCEs ein möglichst objektives Betrachten und ein strukturiertes Vorgehen vorsieht und wir nicht alle Eventualitäten der Praxis in einem Protokoll abdecken konnten, aber wir uns für Letzteres entscheiden.
So wurden in den letzten Jahren Handlungsschemata für alle Pflegeinterventionen erstellt, die im Skillsunterricht gelehrt werden. Diese bilden für jede Handlung eine vollkommene Situation von der Vorbereitung, über die Durchführung, der Nachbereitung und der Dokumentation ab. Die Prüfungsprotokolle sind anhand der Schritte in den Handlungsschemen konzipiert und die Vorgehensweise ist für die Studierenden in der OSCE Prüfung bindend. Außerdem können die Studierenden sich im Unterricht aber auch in Eigenarbeit optimal auf die Prüfungen vorbereiten.
Vortragsreihe III
Performanzprüfungenim Bachelor Studiengang „Angewandte Hebammenwissenschaft“: Modul „Einblick in Wochenbett und Kreißsaal“
Karin Teschke, Andrea Hermelingmeier & Annette Bernloehr (Fachhochschule Bielefeld)
Im Wintersemester 2021/22 startete der Bachelor-Studiengang „Angewandte Hebammenwissenschaft“ an der Fachhochschule Bielefeld im Fachbereich Gesundheit mit 46 Studierenden. In der Studien- und Prüfungsverordnung für Hebammen (HebStPrV 2020) ist festgelegt, dass ein Teil der praktischen staatlichen Prüfungen an der Hochschule im Skills Lab durchgeführt wird. Um den dritten Lernort „Skills Lab“ direkt vollständig zu integrieren, werden hier bereits ab dem ersten Semester Skills-Trainings und Prüfungen durchgeführt. Die theoretischen Grundlagen für die Inhalte der Performanzprüfung werden im Rahmen eines Moduls im ersten Semester gelehrt und mit einer Klausur geprüft. Im Anschluss daran finden die dazugehörigen praktischen Übungen im Skills Lab statt. Auf diese folgt eine achtwöchige Praxisphase mit je vier Wochen im Kreißsaal und auf der Wochenbettstation. Die Performanzprüfung wird nach dieser Praxisphase durchgeführt und bildet den Abschluss für das Praxismodul. Es werden unterschiedliche Prüfungsszenarien aus den Bereichen Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett entwickelt, welche sich an den zuvor durchgeführten Übungen im Skills Lab orientieren. Um eine realitätsnahe Situation zu erzeugen, werden für die Prüfung Schauspielerinnen für unterschiedliche Rollen extern angeworben, ausgewählt und eingearbeitet.
Performanzprüfung am Fallbeispiel Plazentageburt und Abnabeln des Neugeborenen: Die Lehrenden des Moduls entwickeln Szenarien, die es den Studierenden ermöglichen ihre Kenntnisse und Fertigkeiten zur Förderung einer physiologischen Plazentageburt und des Abnabelns von Neugeborenen zu zeigen. Für jeden Prüfungsfall werden Fallbeschreibung, Setting, aktuelle Situation, Hilfsmittel, Raumausstattung, Aufgabenstellungen für die Studierende und Schauspielerin und ein Erwartungshorizont festgelegt. Etwa ein bis zwei Wochen vor der Prüfung erhalten die Schauspielerinnen eine praktische Einführung in die Fälle mit Sichtung der Räumlichkeiten und des Materials. Mit einem fallspezifischen Skript können sie sich dann auf die Performanzprüfung vorbereiten. Für die Prüfung werden die Räumlichkeiten so gestaltet, dass zwischen den einzelnen Prüfungsfällen kurzfristig gewechselt werden kann. Dies ist wichtig, da die Zuteilung der Fälle ausgelost wird und der Schauspielerin und der Prüfenden erst kurz vorher der Fall mitgeteilt wird. Nach einer Vorbereitungszeit von 15 Minuten mit Informationen zur Situation, zum Setting und zur Aufgabenstellung, orientiert sich die Studierende im Szenario und beginnt mit der Prüfung. Nach Beendigung des praktischen Teils erhält jede Studierende zur Selbstreflexion die Frage: „Wie haben Sie sich in dieser künstlichen Situation gefühlt?“ Bewertet wird die Performanz der Studierenden entsprechend des Erwartungshorizontes mithilfe einer Excel-Tabelle, die aus einzelnen Teilkompetenzen mit vorher festgelegter Gewichtung eine Gesamtnote errechnet.
Hybride Simulation als staatliche praktische Abschlussprüfung im Hebammenstudium – Anforderungen im interprofessionellen Diskurs
Hannah Buschmann (Hochschule für Gesundheit Bochum)
Hintergrund: Die Novellierung des Hebammengesetzes im Jahr 2019 stellt neue und erweiterte Anforderungen an die theoretische und praktische Ausbildung von werdenden Hebammen. Das trifft auch auf die staatliche praktische Abschlussprüfung zum Kompetenzbereich Geburt zu. Bislang war eine workplace-based-Prüfung in den Ausbildungskliniken üblich. Im Zuge der Gesetzesnovelle wurde der Prüfungsort an die Hochschule verlagert und findet dort als hybride Simulation statt (HebStPrV, 2020).
Ziel: Für das Hebammenstudium in Deutschland stellt diese simulationsbasierte Prüfung im Kontext der staatlichen Abschlussprüfung ein gänzlich neues Format dar. Daher sollten die Anforderungen, die Lehrende der Hebammenwissenschaft und Praxisanleiter*innen an diese novellierte Prüfung stellen, ermittelt werden. Die Ergebnisse sollen Bildungseinrichtungen bei der Konzipierung der Abschlussprüfung unterstützen. Auch der intraprofessionelle Diskurs bezüglich der Änderung des Prüfungsformats sollte strukturiert erhoben werden.
Methodik: Es wurde ein qualitatives Studiendesign mit Fokusgruppen-Interviews gewählt. In einem Zeitraum zwischen Juni und Juli 2021 wurden vier Gespräche mit insgesamt 15 Lehrenden der Hebammenwissenschaft sowie neun Praxisanleiter*innen durchgeführt. Das Material wurde transkribiert und mittels qualitativer Inhaltsanalyse nach Kuckartz (2018) ausgewertet.
Ergebnisse: Die simulationsbasierte Abschlussprüfung wird von den Teilnehmer*innen grundsätzlich als fair eingestuft, aber auch als unrealistisch betitelt. Dies wird als größter Nachteil der simulationsbasierten Prüfung hervorgehoben. Um Realitätsnähe herzustellen, sollten die Räumlichkeiten der Prüfung sowie die Materialien denen eines Kreißsaals ähneln. Auch die Rekrutierung ausreichender Simulationspersonen für die Darstellung von Begleitpersonen und die Nutzung eines High-Fidelity-Modells tragen zur realitätsnahen Prüfung bei.
Diskussion: Insgesamt wird deutlich, dass die staatlich praktische Abschlussprüfung (Geburt) einen besonders hohen Stellenwert für die teilnehmenden Hebammen hat. Daher müssen Bildungseinrichtungen, die Studiengänge etabliert haben, frühzeitig mit der Konzipierung der Prüfung beginnen, um realistische und faire Prüfungssituationen schaffen zu können. Weiterführend müssen Publikationen veröffentlicht und Fortbildungen für Berufsangehörige durchgeführt werden, um möglichen Vorurteilen zu simulationsbasierten Prüfungen vorzubeugen.
Prüfen im Skillslab an der Evangelischen Hochschule Berlin
Daniel Mauter (Evangelische Hochschule Berlin)
Der Studiengang Bachelor of Nursing an der Evangelischen Hochschule Berlin ist ein primärqualifizierender Pflegestudiengang, qualifiziert über eine hochschulische Ausbildung für eine Berufstätigkeit in der Pflege und führt innerhalb von sieben Semestern zum Berufsabschluss Pflegefachfrau/Pflegefachmann (B.Sc.). Er bereitet auf die direkte Arbeit mit Pflegeempfänger*innen in den unterschiedlichen Settings der stationären und ambulanten Akut- und Langzeitpflege vor.
Der Studiengang Bachelor of Nursing zeichnet sich durch einen hohen Praxisanteil und eine enge Vernetzung von hochschulischem und berufspraktischem Lernen aus. Dabei wird die Vernetzung von Theorie und Praxis unter anderem über das Lernen im hauseigenen Skillslab in Form von sog. Praxistrainings realisiert. Unter Praxistrainings werden Übungseinheiten verstanden, die als vertiefende Ergänzung die Studierenden auf die praktische Tätigkeit während der Praxiseinsätze vorbereitet. Die Übungseinheiten stehen in direktem Bezug zu den theoretischen Inhalten des jeweiligen Moduls des Curriculums. Es soll dasjenige praktisch geübt werden, was im theoretischen Seminar des Moduls wissenschaftlich erklärt, analysiert und evaluiert wurde.
Neben diesen praktischen Lerneinheiten im dritten Lernort der Hochschule ist eine mündlich-praktische Modulabschlussprüfung curricular verankert. Im Rahmen von fallbasierten Gruppenprüfungen (max. 3 Studierende) erhalten die Prüflinge nach einer Vorbereitungszeit individuelle Aufgaben mit Schwerpunkten wie: „Zubereitung einer Infusionslösung mit Zusatz“ oder „Durchführung einer subkutanen Injektion“. Nach entsprechender Performance werden aufgabenspezifisch theoretische Hintergründe mündlich abgeprüft. Die Prüfung endet mit einem Prüfungsgespräch, in dem die Reflektionsfähigkeit der Studierenden geprüft wird. Die Bewertung erfolgt anhand eines strukturierten, eigens entwickelten Prüfungsprotokolls.
Der Studiengang ist zudem sehr daran interessiert, das selbstgesteuerte Lernen der Studierenden im 3. Lernort zu fördern. Dahingehend wurde das Konzept des Open-Skillslab entwickelt. Im Rahmen dieses studentenzentrierten Lernangebotes konnten im Jahr 2020 erste bilinguale Lehrfilme erstellt werden, welche letztlich auch für die Prüfungsvorbereitung auf die mündlich praktische Prüfung genutzt wurden. Das Prüfungsformat wird fortlaufend evaluiert und ressorucenabhängig erweitert. Wurden die Prüfungen standardmäßig mit Simulationspuppen durchgeführt, konnten ab 2021 erstmals Studierende höheren Semesters als Simulationspatienten eingesetzt werden. Letztlich stecken viele Potenziale in dieser Art der Prüfung, die sich einer kontinuierlichen Weiterentwicklung unterzieht und perspektivisch interprofessionell mit Hebammenstudierenden durchgeführt werden könnte.
Workshop I - AUSGEBUCHT
Beurteilungsinstrumente bei Performanzprüfungen
Ariane Rolf, Deborah Damkröger & Änne-Dörte Latteck (Fachhochschule Bielefeld)
Das Skills Lab im Fachbereich Gesundheit an der FH Bielefeld besteht seit über zehn Jahren. Dort erlernen insbesondere Studierende des Bachelorstudiengangs Pflege (B.Sc.) pflege-praktische Handlungen vorzubereiten, durchzuführen, nachzubereiten und zu reflektieren. Neben einem breiten Angebot von pflegepraktischen Übungen finden regelmäßig Performanzprüfungen statt. Durch theoretische und praktische Sequenzen im Verlauf eines Semesters werden die Studierenden kontinuierlich auf die Performanzprüfungen im Skills Lab vorbereitet. Zur Durchführung der Prüfung erhalten die Studierenden jeweils einen Fall, in dem die Situation einer*s Patient*in/Bewohner*in dargestellt ist. In einem vorgegebenen Zeitfenster bearbeiten die Studierenden das Fallbeispiel. Eine Aufgabe ist u.a. relevante Pflegediagnosen zu identifizieren und ein entsprechendes Pflegeziel sowie eine pflegerische Intervention zu formulieren. Zu Beginn der Prüfung stellen die Studierenden ihren Fall vor und leiten einen Bezug zu den theoretischen Inhalten des Moduls her. Die Intervention wird im weiteren Verlauf der Performanzprüfung im Skills Lab von den Studierenden vorbereitet, durchgeführt, nachbereitet und reflektiert.
Im Rahmen der Fachtagung soll es nach einer Vorstellung des Studiengangs und des Skills Labs insbesondere um das Beurteilungsinstrument gehen, das während der Performanzprüfungen eingesetzt wird. Ein kurzer Einstiegsvortrag zu Vorteilen und Herausforderungen von Performanzprüfungen sowie die Simulation einer Performanzprüfung stimmt die Teilnehmer*innen ein. Anschließend reflektieren die Teilnehmer*innen in Kleingruppen (ca. 4-5 Personen) das Beurteilungsinstrument kritisch. In einer abschließenden Diskussion werden die Ergebnisse zusammengeführt.
Die als Workshop angelegte Veranstaltung ist dem Bereich 2 „Bewertungskriterien für kompetenzorientierte Prüfungen im Skills Lab“ zugeordnet.
Workshop II - AUSGEBUCHT
Wie bereite ich eine klinisch-praktische Prüfung vor?! Erfahrungsaustausch zum Prüfungsformat „klinisch-praktische Simulation“ im Studiengang Hebammenkunde (B.Sc.)
Anne-Cathrin Ost & Daisy Rotzoll (Skills- und Simulationszentrum LernKlinik Leipzig, Medizinische Fakultät der Universität Leipzig)
Hintergrund: Übergeordnetes Ziel des dualen, kompetenzorientierten Studiengangs Hebammenkunde (B. Sc.) der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig ist es, eigenständig-, wissenschaftlich fundiert-, bedürfnisorientiert- und reflektiert-handelnde Hebammen auszubilden und somit eine umfängliche Handlungskompetenz für den Beruf der Hebamme zu erreichen. Drei obligate Modulabschlussprüfungen (jeweils eine pro Studienjahr) sind in Form einer klinisch-praktischen Simulation in den Studiengang integriert und finden in Kooperation mit dem Skills- und Simulationszentrum, der LernKlinikLeipzig, statt.
Vorgehen: Ausgehend von einem standardisierten Blueprint werden anhand der Lernziele des Moduls Themen für die Prüfungsstationen identifiziert und diese mit konkreten Handlungen, Wissensinhalten, einzusetzenden Modellen und ggf. dem Einsatz von Simulationspersonen unterlegt. Es erfolgt die Stations- bzw. Fallkonstruktion, die Entwicklung der Checklisten sowie die Festlegung des Erwartungshorizontes. Die Prüfer:innen werden umfassend zum Ablauf der Prüfung, zum Ausfüllen der Checkliste, zur Bewertung, zu den Bestehensanforderungen und zum Verhalten während der Prüfung geschult. Im ersten Studienjahr werden im Modul „Hebammenhandeln: die Geburt begleiten“ praktische Fertigkeiten rund um die Geburt an drei Stationen in Form eines OSCEs geprüft. Im zweiten Studienjahr wird im Modul „Hebammenhandeln: die Familie begleiten“ in einer fallbasierten Stationsprüfung ein Wochenbettbesuch praxisnah simuliert. Dabei werden drei Teilaspekte eines Wochenbettbesuches anhand des bis dahin erlernten Wissens aus Theorie und Praxis vernetzt angewendet. Prüfungsschwerpunkte sind hier analytische Fähigkeitenund die Entscheidungsfindung, beratende Elemente und die Fähigkeiten zur Anleitung der Wöchnerin sowie praktische Fertigkeiten. Zur Förderung des Lernprozesses reflektieren die Studierenden ihre eigene Performanz und erhalten im Anschluss an die Prüfung anhand eines standardisierten Leitfadens Feedback. Die Pilotierung ist für den Juli 2022 geplant.
Ausblick: Für das dritte Studienjahr (erstmals ab Sommersemester 2023) sollen komplexe und multifaktorielle Prüfungssituationen, auch mit pathologischen Schwerpunkten, entwickelt und die Situation als Ganzes möglichst realitätsnah abgebildet werden. Der Einsatz von Simulationspersonen ist geplant, um auch kommunikative und interprofessionelle Kompetenzen abbilden zu können. Im Prüfungsformat der klinisch-praktischen Simulation wird die fortschreitende Kompetenz-entwicklung der Studierenden in praxisnahen Situationen und Tätigkeiten widergespielt.
Workshop-Inhalt: Im Workshop Format werden anhand des genannten Beispiels aus Leipzig gemeinsam mit den Teilnehmer:innen folgende Punkte erarbeitet: 1) Erstellung von geeigneten Checklisten (summative vs. formative Bewertung; Vor- und Nachteile von globalen „Ratingscales“, Herstellung von Kongruenz zwischen Lernzielen und klinisch-praktischer Prüfung), 2) Zeitlicher Ablauf Vorbereitungsphase, 3) Personalplanung und -schulung, 4) Materialplanung, sowie 5) Raumplanung.
Ziel des Workshops ist es, mit den Teilnehmer:innen einen strukturierten Fahrplan für die Planung und Durchführung von klinisch-praktischen Prüfungsformaten zu erarbeiten, der an die jeweiligen Gegebenheiten der eigenen Einrichtung angepasst ist.
Anmeldung
Die verbindliche Anmeldung zur Fachtagung erfolgt über das nebenstehende Anmeldeformular und ist bis zum 16. September 2022 möglich. Die Kosten betragen für Vollzahler 120,00 € und für Mitglieder des VIFSG 60,00 €. Wir freuen uns, in diesem Jahr auch ein kleines Kontingent an Plätzen für Studenten vorhalten zu können. Diese zahlen lediglich 30,00 €.
Eine Bestätigung der Anmeldung sowie weitere Informationen zur Zahlungsweise erhalten Sie per E-Mail. Beachten Sie bitte, dass aus organisatorischen Gründen die Teilnahme an den Vortragsreihen II und III sowie an den Workshops I und II begrenzt ist – der Zuschlag erfolgt nach Eingang der Anmeldung. Geben Sie bei Ihrer Anmeldung also bitte an, ob Sie an der Vortragsreihe II oder III oder am Workshop I oder II teilnehmen wollen.
- Vollzahler120 €
- Mitglieder des VIFSG e.V.60 €
- Studenten30 €
Anmelde- und Teilnahmebedingungen
§ 1 Geltungsbereich
Für alle Anmeldungen über unsere Homepage durch potenzielle Teilnehmer und Vertreter von Bildungseinrichtungen sowie Schulen des Gesundheitswesens gelten die nachfolgenden Teilnahmebedingungen.
Teilnehmer ist jede natürliche Person, die ein Rechtsgeschäft zu Zwecken abschließt, die überwiegend weder ihrer gewerblich noch ihrer selbständigen beruflichen Tätigkeit zugerechnet werden können. Vertreter von Bildungseinrichtungen und Schulen des Gesundheitswesens ist eine natürliche oder juristische Person oder eine rechtsfähige Personengesellschaft, die bei Abschluss eines Rechtsgeschäfts in Ausübung ihrer gewerblichen oder selbständigen beruflichen Tätigkeit handelt.
Gegenüber Vertretern der Bildungseinrichtungen und Schulen des Gesundheitswesens gelten diese Teilnahmebedingungen auch für künftige Geschäftsbeziehungen, ohne dass wir nochmals auf sie hinweisen müssten. Verwenden die Vertreter der Bildungseinrichtungen und Schulen des Gesundheitswesens entgegenstehende oder ergänzende Allgemeine Geschäftsbedingungen, wird deren Geltung hiermit widersprochen; sie werden nur dann Vertragsbestandteil, wenn wir dem ausdrücklich zugestimmt haben.
§ 2 Veranstalter
Der ‚Interprofessionelle Verband zur Integration und Förderung des Skills-Lab-Konzeptes in den Gesundheitsberufen e.V.‘ (VIFSG) richtet seine Veranstaltungen in der Regel an der Fachhochschule Bielefeld aus.
§ 3 Anmeldung
Die Leistungsbeschreibung dieser Veranstaltung sowohl in Print- als auch in Online-Medien stellt noch kein Angebot zum Abschluss eines Vertrages dar. Die rechtsverbindliche Anmeldung des Anmelders oder der Anmelderin zu einer Veranstaltung ist über die Anmeldung auf der Homepage des Verbandes unter www.vifsg.de vorzunehmen. Der VIFSG bestätigt Ihre Anmeldung per E-Mail. Der Vertrag kommt erst zustande mit Zugang dieser Anmeldebestätigung.
Die bestellten Teilnahmetickets sind personengebunden. Die für den Vertragsschluss zur Verfügung stehende Sprache ist Deutsch.
§ 4 Lieferbedingungen
Die Teilnahmetickets zu einer Veranstaltung entsprechen der Anmeldebestätigung und werden Ihnen online per E-Mail zur Verfügung gestellt. Ein Versand per Post erfolgt nur auf ausdrückliche Anfrage.
§ 5 Zahlungsbedingungen
Als Zahlungsart steht nur Überweisung bzw. Rechnung zur Verfügung: Sie erhalten nach Ihrer Anmeldung eine E-Mail mit den erforderlichen Kontodaten des VIFSG zur Überweisung. Eine Rechnung können Sie auf Anfrage per E-Mail erhalten.
§ 6 Widerrufsrecht
Umtausch und die Rücknahme von Teilnahmetickets ist grundsätzlich ausgeschlossen. Die Rückgabe ist nur bei Absage oder terminlicher Verlegung einer Veranstaltung möglich. In diesem Falle wird an der Stelle, wo die Karten gekauft wurden, gegen die Vorlage der Originaltickets der Nettokartenpreis ohne Vorverkaufsgebühren und Versandkosten erstattet. Bei Kartenverlust ist keine Rückerstattung möglich.
Beim Kauf von Teilnahmetickets liegt kein Fernabsatzvertrag gemäß § 312b BGB vor. Das bedeutet, dass ein Widerrufs- und Rückgaberecht ausgeschlossen ist. Jede Bestellung von Teilnahmetickets ist damit unmittelbar nach Erhalt der Teilnahmebestätigung des VIFSG bindend und verpflichtet zur Abnahme und vollständigen Bezahlung der bestellten Tickets.
§ 7 Rücktritt
Ein Rücktritt nach der Anmeldung zu einer Veranstaltung des VIFSG ist nicht möglich. Das Veranstaltungsentgelt ist in vollem Umfang zu zahlen. Die Stellung eines Ersatzteilnehmers oder einer Ersatzteilnehmerin ist bis zum Beginn einer Veranstaltung möglich und muss beim Veranstalter per E-Mail an [email protected] angezeigt werden.
§ 8 Kündigung
Das Recht zur ordentlichen Kündigung steht beiden Vertragspartnern nicht zu. Das Recht zur außerordentlichen Kündigung aus wichtigem Grund steht beiden Vertragsparteien ungeachtet dessen jederzeit zu.
Der VIFSG ist zum Ausspruch einer außerordentlichen Kündigung insbesondere dann berechtigt, wenn der Anmelder bzw. die Anmelderin das vollständige Veranstaltungsentgelt oder wesentliche Teile hiervon nicht zahlt. Der VIFSG setzt bei Nichtzahlung des Veranstaltungsentgeltes oder Teilen hiervon nach Ablauf der gesetzten Zahlungsfrist eine Nachfrist, die mindestens zwei Wochen beträgt, bevor er eine außerordentliche Kündigung ausspricht. Kündigt der VIFSG das Vertragsverhältnis außerordentlich, steht ihr ein Anspruch auf pauschalierten Schadensersatz in Höhe des Veranstaltungsentgeltes zu. Dem Anmelder bzw. der Anmelderin ist der Nachweis gestattet, dass der im konkreten Fall angemessene Betrag niedriger als der vorstehend in Bezug genommene Betrag ist.
§ 10 Änderung des Tagungsprogramms
Der VIFSG ist zum Wechsel von Referenten, Änderungen der Veranstaltungsorte oder Verschiebungen und Änderungen im Tagungsprogramm berechtigt.
Der bloße Wechsel der Referenten, Änderung von Veranstaltungsorten und Verschiebungen im Tagungsprogramm berechtigen den Anmelder bzw. die Anmelderin weder zum Rücktritt vom Vertrag noch zur Minderung des Entgeltes.
§ 11 Nichtinanspruchnahme einer Veranstaltung des VIFSG
Das Nichterscheinen oder nur zeitweise Erscheinen befreit nicht von der Verpflichtung zur Entrichtung des vollständigen Entgelts für eine Veranstaltung des VIFSG.
§ 12 Ausschluss von der Teilnahme
Der VIFSG ist berechtigt, Teilnehmer/-innen z. B. bei Zahlungsverzug oder erheblicher Störung der Veranstaltung von der weiteren Teilnahme auszuschließen. In diesem Fall hat der VIFSG einen Anspruch auf die Zahlung des vollen Veranstaltungsentgeltes. Dem Anmelder bzw. der Anmelderin ist der Nachweis gestattet, dass der im konkreten Fall angemessene Betrag niedriger als der vorstehend in Bezug genommene Betrag ist.
§ 13 Haftungsausschluss
Die Teilnahme an allen Veranstaltungen des VIFSG erfolgt ausdrücklich auf eigene Gefahr des Teilnehmers bzw. der Teilnehmerin.
Die Haftung des VIFSG für Schäden, insbesondere für solche aus Unfällen, Beschädigungen, Verlust oder Diebstahl, ist ausgeschlossen, es sei denn, dass der Schaden auf einem vorsätzlichen oder grob fahrlässigem Verhalten des VIFSG, ihrer gesetzlichen Vertreter oder ihrer Erfüllungsgehilfen beruht.
Unberührt hiervon bleibt die Haftung für Schäden aus der Verletzung des Lebens, des Körpers oder der Gesundheit sowie für Schäden aus der Verletzung einer wesentlichen Vertragspflicht. Bei einer wesentlichen Vertragspflicht handelt es sich um eine Verpflichtung, deren Erfüllung die ordnungsgemäße Durchführung des Vertrags erst ermöglicht und auf deren Einhaltung der Anmelder bzw. die Anmelderin vertraut und vertrauen darf; in diesem Fall ist die Haftung des VIFSG jedoch auf den Ersatz des vorhersehbaren typischerweise eintretenden Schadens begrenzt.
14 Herstellung von Bildnissen
Der Teilnehmer bzw. die Teilnehmerin erklärt sich für die Dauer einer Veranstaltung des VIFSG mit der Herstellung von Bildnissen seiner/ihrer Person, insbesondere der Filmaufzeichnung mittels einer Videokamera und der Aufnahme mittels einer Digitalkamera, einverstanden. Das Einverständnis erstreckt sich auch auf die Abbildung und Vervielfältigung der Bildnisse in der Presse, Fernsehen, Internet und Printmedien zum Zwecke der Information und Werbung.
§ 15 Urheberrecht
Die im Rahmen unserer Veranstaltungen ausgehändigten Dokumente, insbesondere Skripte, Arbeitsmaterialien und sonstige Lehrmaterialien sind urheberrechtlich geschützt. Deren Vervielfältigung und jegliche Nutzung zu jedweden Zwecken ist nur mit vorheriger Zustimmung des VIFSG und der jeweiligen Referent/-innen gestattet.
§ 16 Datenschutz
Ihre Daten werden für die interne Weiterverarbeitung und eigene Werbezwecke von uns unter strikter Einhaltung des Datenschutzgesetzes (DSG) NRW sowie des BDSG gespeichert.
§ 17 Gerichtsstand
Als ausschließlichen Gerichtsstand für alle Streitigkeiten aus oder in Verbindung mit diesen Teilnahmebedingungen vereinbart die
§ 18 Unwirksame Klauseln
Sollten einzelne Bestimmungen des Vertrages mit dem Anmelder bzw. der Anmelderin einschließlich dieser Teilnahmebedingungen ganz oder teilweise unwirksam sein bzw. unwirksam werden oder die Vereinbarungen eine Lücke enthalten, so wird hierdurch die Gültigkeit der übrigen Bestimmungen nicht berührt.
Stand: 04.07.2022
Die Fachtagung findet im Konferenzbereich der FH Bielefeld statt und wird in der Magistrale ausgeschildert.
Anfahrtsmöglichkeiten zur Fachhochschule Bielefeld, Interaktion 1 in 33619 Bielefeld
Mit der Stadtbahn:
Nehmen Sie vom Hauptbahnhof die Linie 4 (Richtung Universität-Lohmannshof) oder Linie 10 (Richtung Universität-Lohmannshof) bis zur Haltestelle Wellensiek. Die Fahrtzeit beträgt ca. 10 Minuten. Auf der in Fahrtrichtung rechten Seite sehen Sie bereits das Gebäude der Fachhochschule Bielefeld und können direkt auf den Haupteingang zu laufen. Der Zugang zur unterirdischen Stadtbahnhaltestelle liegt vom Bahnhofsvorplatz aus gesehen ca. 50 m in der Herbert-Hinnendahl-Straße. Die Stadtbahnlinien 4/10 fahren vom Gleis 2 Richtung Universität-Lohmannshof. Zurück geht es ebenfalls mit der Linie 4 (Richtung Hauptbahnhof-Rathaus) oder der Linie 10 (Hauptbahnhof-Stieghorst). Weitere Infos zum öffentlichen Nahverkehr in Bielefeld gibt es auf www.mobiel.de.
Wir freuen uns auf Sie!
Mit dem PKW:
Die FH Bielefeld ist über die Autobahnen A33 oder A2 innerhalb von 20-30 Minuten ab den jeweiligen Autobahnabfahrten zu erreichen. Bitte beachten Sie, dass die neue Adresse der FH Bielefeld ‚Interaktion 1‘ in älteren Navigationssystemen noch nicht verzeichnet sein könnte. Navigieren Sie alternativ zum Beispiel zum Ziel „Universitätsstraße-Kreuzung-Wellensiek“. Vor Ort haben Sie die Möglichkeit in der Tiefgarage zu parken. Unsere Besucherparkplätze befinden sich auf der Ebene U1. Folgen Sie der Beschilderung in die Magistrale auf der Ebene 0 des FH-Hauptgebäudes.
Den aktuellen Lage- und Gebäudeplan des Hauptgebäudes der FH Bielefeld finden Sie hier: www.fh-bielefeld.de/standorte